Wir waren letztens im Wald unterwegs, schon ein wenig in der Dämmerung. Und, ja, wir haben tatsächlich eine Elfenburg entdeckt!

Zuerst dachten wir ja, dass es nur ein armer umgestürzter Baum sei. Aber – wohl weil wir so schön leise gewesen und lange in Betrachtung dieses beeindruckenden Baumstumpfes versunken waren – wurde uns mit der Zeit gewahr, dass tatsächlich Elfen diesen Baumstumpf bevölkerten. Einer nach der anderen kamen sie aus ihren Eckchen und schauten sich neugierig nach uns um.

Als sie sahen, dass wir weiter ruhig blieben, fingen sie mit einer geschäftigen Betriebsamkeit an. Sie schleppten Stöckchen und Blätter herbei – für sie müssen es wohl Balken und Bretter gewesen sein – und waren sehr in ihren Vorbereitungen vertieft.

Als sie schließlich ihre Arbeit beendet hatten, kletterten die jüngsten und schwindelfreien Geschöpfe geschwind auf die Dachterrasse und hissten ihre Flagge – offenbar eine Einladung an die umliegenden Elfengemeinschaften, wie sich herausstellen sollte.

Nach und nach trudelten dann die Nachbarn unter aufgeregtem Geplauder ein und wurden von dem Elfen im Ausguck eifrig angekündigt. Dies war ein vollkommen unermüdlicher kleiner Kerl, der ja auch schon bei den Aufbauarbeiten am Anfang kräftig mit angepackt hatte.

Als schließlich alle Gäste angekommen waren, ging das große Festmahl los. Die feinsten Delikatessen wurden aufgefahren: Immer wieder wurden leckere frische Eichelbrote aus dem Ofen geholt, deren Duft der gesammten Festgesellschaft in die zarten Näslein stieg. Dazu wurden kräftigende Moossüppchen gereicht mit knusprigen Zweigkräckern und einer fluffigen Blättermousse. Und als wenn das nicht schon delikat genug gewesen wäre, wurde das ganze noch gekrönt von Bechern über Bechern, gefüllt mit edelstem Tautropfenpunsch – ausgezeichnet bei den frischen Temperaturen derzeit!

Der größte Spaß aber dürfte für Groß und Klein die Nestschaukel gewesen sein, die die geschickten Handwerker auch noch gebaut hatten!

Beendet wurde die Feststimmung – und das hätte ich nie erwartet! – durch einen fröhlichen Gesang, bei dem sich mit einem Male die ganze Festgesellschaft zu drehen begann und dann ein Elf nach der anderen nach Hause flog. Ich konnte nur ein paar unscharfe Fotos machen, so schnell ging das alles! Schaut selbst…

Dass denen nicht jedesmal vor dem Abflug schlecht wird! Ich weiß ja nicht…!

Jedenfalls war es ein tolles Erlebnis, den Elfen bei ihren Fest beiwohnen zu dürfen! Vielleicht habt Ihr ja auch einmal die Gelegenheit – nehmt Euch einfach ein wenig Zeit in den Wald mit und sucht Euch eine schöne Stelle, von der Ihr meint, dass sich dort die Elfen oder Zwerge oder sonstige fantastische Wesen gerne aufhalten. Dann seht Ihr vielleicht die Stelle, an die eine Behausung hingehört. Und wenn Ihr ihnen dann noch bei der Verschönerung ihres Heims behilflich seid, dann kommen sie womöglich auch raus! Und falls nicht, falls sie sich wirklich nicht trauen, dann seid nicht traurig! Dann schauen sie bestimmt später nach und freuen sich über Euer fantasievolles Geschenk! Ich wünsche Euch jedenfalls viel Spaß dabei!!