Ostereier – schöne Farben aus der Natur

Zur Zeit kann ich ja keine Werkküchen-Aktionen anbieten und Eure Kinder (und vielleicht auch Euch) nicht auf Ostern einstellen. Deshalb kommt hier ein kleiner Tipp für Euch, was Ihr auch ohne mich zuhause machen könnt. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Studieren und Ausprobieren!

In den vergangen Jahren habe ich beim Ostereier-Färben immer mal wieder neue Techniken ausprobiert – sowohl was die Herstellung der Pflanzenfarben, als auch was das Verzieren angeht.

Das Herstellen der Farben ist sicher eher etwas für größere Kinder, weil hier i.d.R. mit kochendem Wasser hantiert werden muss. Ich gebe Euch mal meine sicheren Methoden weiter:

Die Rezepte sind jeweils für 6 Eier, im passenden Topf gekocht. Ausserdem müssen die Eier vorher für ca. 10 Minuten in Essigwasser gelegt werden, damit die äußere Schutzschicht von der Schale etwas verdünnt wird:

GELB ist sehr einfach herzustellen – sofern man genügend trockene Zwiebelschalen gesammelt hat. Sonst muss man halt vorher noch einen Zwiebelkuchen oder so was machen ;o). Ihr braucht dazu nur jede Menge Zwiebelschalen und weiße Eier (was bei Bioeiern natürlich nicht so sehr einfach ist – aber es gibt sie, man muss nur etwas suchen). Wenn Ihr einen Topf habt, in dem sechs Eier aneinander gekuschelt gekocht werden können, dann ist das die richtige Topfgröße. Diesen Topf ca. 10 cm lose geschüttet mit Zwiebelschalen füllen und mit kochendem Wasser aufgießen. Dann kurz nochmal aufgekochen – fertig ist die Farbe. Und auch das Färben damit geht ganz schnell: Die gekochten – am besten noch warmen – Eier kommen in den Zwiebelschalensud für 1 – 2 Minuten. Mehr nicht! Kontrolliert am besten nach einer Minute, ob die Farbe schon reicht. Schnell werden aus den anfangs schön sonnig gelben Eiern braune – und dann wäre die Suche nach weißen Eiern umsonst gewesen…

LILA stelle ich aus Heidelbeeren her. Dafür nehme ich 125 g tiefgekühlte Heidenbeeren, lasse sie kurz antauen und püriere sie dann. Dann gieße ich 500 ml kochendes Wasser auf und lasse beides zusammen ca. 30 Minuten zart simmern. Idealerweise gebe ich noch 2 g Alaun dazu (gibt’s in der Apotheke) – dann wird die Farbe etwas kräftiger. Die Ostereier gebe ich für die letzten 10 Minuten zu der Farbe dazu (dann wird das Lila sehr kräftig und die Eier sind sicher hart gekocht) – oder ich koche sie vorher schon und lege sie erst zum Schluß dazu. Dann kann ich bei Bedarf schon vorher den Färbevorgang beenden. Wenn Ihr die Farbe danach weiter verwenden wollt (da gibt es gefühlt tausend Verwendungsmöglichkeiten… ;o), bietet es sich an, die Farbe anschließend zu filtern. Sonst hat man immer so kleine Heidelbeerbröckchen in der Farbe, kann interessant sein, kann aber auch stören… :o)

PINK kommt bei mir von den Roten Beten. Hier habe ich ziemlich lange rumexperimentiert, bis ich auf „mein“ Rezept gekommen bin. Mit den frischen Roten Beten bin ich gescheitert, ebenso mit dem Kochen derselben. Mittlerweile nehme ich Rote-Bete-Saft. Und das ist umso einfacher :o): 250 ml Saft mit 250 ml kochendem Wasser in einen Topf geben – idealerweise wieder mit 2 g Alaun. Dann wieder 30 Minuten simmern lassen. Hier könnt Ihr es wieder wie beim Lila halten: entweder die letzten 10 Minuten mitkochen oder vorher kochen und warm am Ende der Simmerzeit zu der Farbe legen und je nach gewünschter Farbintensität heraus nehmen.

Aber mit der Farbe alleine ist es ja nicht unbedingt getan. Deswegen kommen hier zwei Vorschläge zur Dekoration der Eier – je nachdem wie alt Eure Kinder sind, die evtl. mitfärben.

Wenn die Kinder kleiner sind, könnt Ihr entweder nach dem Färben der Eier die äußere Schale mit Essig oder Zitronensaft wegätzen. Dann kommt darunter die ungefärbte, i.d.R. weiße Schicht der Kalkschale raus. Die Muster tragt Ihr am besten mit Hilfe von Essig- oder Zitronensaft-getränkten Wattestäbchen auf. Das können Punkte sein oder Kringel oder, oder, oder.

Eine weitere Danach-Methode ist das weitere Anmalen der bunten Eier. Bei ganz kleinen Kindern könnt Ihr ihre Hände anmalen und ihnen danach vorsichtig die Eier in die Hände geben. Zum Anmalen könnt Ihr entweder fertige Wasserfarben nehmen oder aber Ihr verwendet die Pflanzenfarben weiter. Wenn Ihr die Farben mit Stärke andickt (also aufkocht), bekommt Ihr nämlich feine Fingerfarben… ;o)

Und zum Schluß kommt noch meine Lieblings-Dekorationsmethode. Dazu brauchen die Dekorateure aber ein wenig Geduld, so dass das eher etwas für größere Helferkinder ist. Und ausserdem braucht Ihr noch ein paar alte Feinstrumpfhosen – am besten die Probiersöckchen aus den Schuhläden. Seit ich diese Methode kenne, sammel ich die immer. Aber ein paar ausgediente Strumpfhosen, die man zerschneiden und verknoten kann, tun es auch.

Auf die ungefärbten Eier werden zarte kleine Blättchen gelegt und mit Hilfe der Feinstrumpfhose befestigt. Am Anfang ist das etwas kniffelig aber mit der Zeit kommt man in Übung. Am liebsten ist mir mittlerweile der Farn, weil die Blättchen relativ feste sind und die Prozedur leichter unverknüllt überstehen. Aber ich probiere auch immer wieder gerne andere Blättchen aus… Anschließend werden die eingepackten Eier in die Farbe gelegt und entweder mitgekocht (Lila und Pink) oder – wenn sie schon vorher gekocht waren – nur kurz in die Farbe gelegt (Zwiebelgelb).

Die Dekorationsmethoden könnt Ihr natürlich auch bei herkömmlichen Ostereierfarben anwenden, z.B. auch bei den Pflanzenfarben von Auro. Am allerbesten wirken sie aber bei frischen Pflanzenfarben – finde ich :o)

Wenn Ihr meine Ostereiertipps ausprobiert habt, dann könnt Ihr mir gerne eine Rückmeldung geben! Und wenn ein paar Bilder dabei sind, kann ich die auch gerne hier veröffentlichen :o)

Und wenn Ihr Anregungen für mich habt, was ich bei meinen nächsten Ostereiern auch mal dringend ausprobieren muss, dann könnt Ihr mir das natürlich auch schreiben!